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Brücken bauen im Advent: Folge 9 – Robust im Umgang

veröffentlicht: 9. Dezember 2025 | zuletzt bearbeitet: 9. Dezember 2025 | AuthorIn: Ralf Nentwich

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Mit der CDU im Südwesten hat der grüne Spitzenkandidat Cem Özdemir schon so seine Erfahrungen gemacht. In der Endphase des Landtagswahlkampfs 2016, bevor Winfried Kretschmanns Partei schließlich erstmals die stärkste wurde, hatte bei den Christdemokraten erhebliche Nervosität um sich gegriffen. Vor allem unter Jungunionisten, die auf viertausend Plakaten verkündeten: „Lassen Sie sich am 13. März nicht täuschen! Kretschmann wählen bedeutet Özdemir bekommen.“ Versprochen wurde, den Ministerpräsidenten „als Mogelpackung“ zu entzaubern, denn er diene den Grünen als „trojanisches Pferd für ihre ideologische Politik“. Kretschmann höchstpersönlich übersetzte die Botschaft der Plakate auf seine Weise: Da trete ein altersschwacher Politiker zur Wiederwahl an, „schafft keine fünf Jahre mehr, und dann kommt der Türke daher“. Er rüffelte dieses „Schüren von Ressentiments“ scharf. Einige Wochen später war eine grün-schwarze Koalition in Baden-Württemberg beschlossene Sache.

Vor dem Wahlgang 2026 soll alles anders und die Tonlage eine dezidiert moderate sein. Manuel Hagel, der CDU-Spitzenkandidat und Hoffnungsträger, versprach jedenfalls schon im Vorfeld immer wird, Özdemir nicht persönlich anzugreifen. Andere lässt er schon mal experimentieren mit Provokationen. Robust zum Beispiel Siegfried Lorek, den CDU-Staatssekretär und ambitionierte Strippenzieher. Am Aschermittwoch 2025 unterstellt der zur Begeisterung der stattlich vertretenen Anhängerschaft, Özdemir kämpfe „maximal um den nächsten Versorgungsposten“. Und er beklagt das „Vollversagen als Ampelminister“. Wieder Beifall und Jubel, erst recht für den Uppercut: Der Grüne sei ungeeignet „für unser schönes Ba den-Württemberg“. Und er wechsele nur ins Land, „um endlich wieder einen Dienstwagen zu bekommen“.