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Brücken bauen im Advent: #16 Liebling der Medien

veröffentlicht: 16. Dezember 2025 | zuletzt bearbeitet: 16. Dezember 2025 | AuthorIn: Ralf Nentwich

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Sich mit Worten zur Wehr zu setzen oder seine Gefühle auszudrücken, empfand er seit seiner Realschulzeit als großartige Erfahrung. Der pointierte Spruch „Ich bin gut zu Fuß, aber nicht eingewandert“, der in Talkshows immer gut ankam, ist zwar mittlerweile hochbetagt, wird aber stets noch oft verwendet. Seit dem Einzug in den Bundestag 1994 war er gerne gesehener Gast in Polit-Runden, aber auch in Alfred Bioleks Kultsendung „Boulevard Bio“ gemeinsam mit seinem Vater.

Zuerst die Bahnfahrt in der ersten Klasse nach Köln, dann das Mehr-Sterne-Hotel gegenüber dem Dom, in dem der Westdeutsche Rundfunk seine Gäste traditionell unterbringt, die in Blau und Gold gehaltene Suite, der Chauffeur, der die beiden zum Sender brachte: „Alles zusammen war ein bisschen viel auf einmal“, erinnerte sich der Sohn später noch oft. Und daran, wie einst sein Abdullah  mit Habseligkeiten in zwei Koffern nach Deutschland gekommen war.

In der beliebten Show des Johannes B. Kerner ging es um den Familiennamen, den der Gastgeber mit hartem Konsonanten aussprach: Ötzdemir statt des sanften Ösdemir. Nach seiner Reaktion – und der in „Öz de mir, öz ich dir“ verpackten weichen Variante – gab es zwar Gelächter im Publikum. Der erhoffte Erfolg blieb aus: Bis heute wird Özdemir von deutschen Landsleuten aber noch immer viel öfter falsch ausgesprochen als richtig.