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Mehr InformationenNicht oder jedenfalls nicht nur der Zeitgeist beförderte das ökologische Bewusstsein in den Achtziger Jahren, auch jenes des neuaufgenommenen Grünen Cem Özdemir. Denn in der SPD warb Erhard Eppler, keineswegs mit durchschlagendem Erfolg, aber über Jahre hartnäckig dafür, den Schutz der Umwelt ernst zu nehmen. Und sogar in Lothar Späths CDU formierte sich zehn Jahre nach dem erfolgreichen Kampf gegen das Atomkraftwerk in Wyhl in Südbaden eine Gruppe von Politikern, um eine „Grüne Charta“ zu erarbeiten. 1984 wurde sie vorgelegt mit dem – nie erreichten – Ziel, die Programmatik der Union bundesweit grundsätzlich zu verändern. Unter anderem mit einem längst vergessenen Bekenntnis zum Tempo 100 und zur regenerativen Energieerzeugung als „besonders förderungswürdig“.
Späth, der Ministerpräsident mit dem treffsicheren Spitznamen „Cleverle“, wettete und verwettete schließlich sogar ein ganzes Monatsgehalt, weil er mit seiner Absicht scheiterte, durch eine ökologisch angehauchte Politik die parlamentarische Ära der Grünen nach acht Jahren wieder zu beenden. Seine Beschreibung des Landesverbands zu dessen zehntem Geburtstag klang prophetisch und könnte heute von einem wohlwollenden Unionspolitiker ganz ähnlich zu Papier gebracht werden, um Erfolge zu erklären: „Die Grünen im Südwesten sind, vom Habitus bis zum politischen Gebaren, um vieles ‚bürgerlicher‘ als ihre Parteifreunde in anderen Bundesländern.“