„Da weiß man, was man bekommt“ Grüne: Dr. Andre Baumann MdL und Ralf Nentwich MdL haben Berufsimker Jürgen Ullrich im Hockenheimer Rheinbogen besucht


„Honig kauft man am besten von unseren Imkern aus der Kurpfalz“, sagt der Landtagsabgeordnete der Grünen Dr. Andre Baumann. „Da weiß man, was man bekommt: ein regionales Naturprodukt ohne Zuckersirup oder andere Zusätze, die leider in Produkten aus dem Ausland oft zu finden sind.“ Einen dieser kurpfälzischen Imker besucht Baumann an diesem Tag, wie schon mehrfach zuvor, bei einigen seiner Bienenstöcke im Hockenheimer Rheinbogen: den Neulußheimer Imkermeister Jürgen Ullrich. Mit dabei hat Baumann seinen Landtagskollegen Ralf Nentwich aus dem Wahlkreis Backnang, der zudem Sprecher für Ernährung der Grünen Landtagsfraktion ist. „Honig aus Baden-Württemberg ist immer gut, auch wenn man – ausnahmsweise – die Kurpfalz mal verlässt“, ergänzt Nentwich und schmunzelt.
Jetzt freuen sich beide Politiker sehr über den Besuch bei dem Kurpfälzer Imker Jürgen Ullrich – „dem einzigen Berufsimker in der Region“, stellt Baumann heraus. Der Austausch ist rege – und das nicht nur, weil Ullrich und Nentwich ein wenig fachsimpeln können: Nentwich ist Hobbyimker. „In der grün-schwarzen Landesregierung ist es uns sehr wichtig, Berufsimker im Land noch mehr zu fördern“, sagt er. „Und heute bekommen wir viele Anregungen, wie diese Förderung am besten aussehen sollte.“ Jürgen Ullrich ist Imker in dritter Generation und bietet ausschließlich Honig aus eigener Imkerei an. Um dessen Qualität und Naturbelassenheit zu gewährleisten, verzichte er beispielsweise während der gesamten Arbeitsschritte auf Kunststoffmaterialien, wie er sagt. Die größte Herausforderung für die nächsten Jahrzehnte sei der Klimawandel. „Ich würde mir für meine Bienen vier ganz normale Jahreszeiten wünschen“, so Ullrich. „Doch weil es diese nicht oft mehr gibt, habe ich große Ernteschwankungen.“
Honigbienen sind für das Bestäuben von Nutz- und Wildpflanzen gleichermaßen wichtig
Grüne Politik habe den Schutz der Bienen und anderer Blüten besuchenden Insekten im Blick, erläutern die Politiker: Klimaschutzmaßnahmen beispielsweise kommen auch den Insekten zugute, und in den vergangenen Jahren habe man in Baden-Württemberg den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln in Naturschutzgebieten verboten, so Baumann, der auch Staatssekretär im Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg ist. Nentwich ergänzt: „Wir haben zudem unter anderem die Finanzmittel für die Geldmittel im baden-württembergischen Agrarumweltprogramm ,Fakt‘ für Blühflächen, die Landwirte auf Ackerflächen anlegen, deutlich erhöht.“
Der an diesem Tag besuchte Standort Ullrichs grenzt auf der einen Seite an das Naturschutzgebiet, an der anderen Seite befinden sich Ackerflächen. „Das passt, denn Honigbienen sind für das Bestäuben von Nutz- und Wildpflanzen gleichermaßen wichtig“, so Baumann. „Meine Bienen sammeln Honig in der Kurpfalz sowie im benachbarten Odenwald, Pfälzerwald und Schwarzwald“, erzählt Ullrich. Einige Kästen blieben während der Saison in der Region, um die Bestäubung hier zu gewährleisten. Aber die meisten Stöcke platziert der Imker während der Saison an verschiedenen Standorten, wo die Bienen eine Massentracht vorfinden, also ein sehr großes Angebot an Pollen, Nektar und Honigtau. Ullrich: „Wir Imker wollen ja nachhaltig arbeiten und der Natur nicht schaden. Ebenso entnehme ich bei der Honigernte meinen Bienenvölkern nur den Überschuss des von ihnen produzierten Honigs, den sie nicht als Wintervorrat brauchen.“
Am Ende des Besuchs bedanken sich Baumann und Nentwich herzlich bei Ullrich für die „sehr tolle Arbeit“ des Imkers. Und Nentwich hat noch einen ganz besonderen Grund für ein großes Dankeschön an Jürgen Ullrich: Er bekommt als Geschenk, quasi als Zeichen der „Völkerverständigung“, eine Kurpfälzer Bienenkönigin für einen seiner eigenen Bienenstöcke geschenkt. „Ich freue mich sehr, das ist für mich wie Weihnachten und Ostern zusammen“, so Nentwich, der „seine“ neue Königin Elisabeth Auguste nach der Gattin von Kurfürst Carl Theodor tauft. „Sie wird bei mir im Schwäbischen Wald eine gute Heimat bekommen.“ Und ein paar Tage später wird er berichten: „Elisabeth Auguste geht es im Schwabenland sehr gut, und sie hat sich mit ihren schwäbischen Untertanen sehr gut angefreundet.“