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Krisen gefährden Ernährungssicherheit in Baden-Württemberg

veröffentlicht: 10. Juli 2024| zuletzt bearbeitet: 12. Juli 2024| AuthorIn: Juliana
Ernährungssicherheit
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Stuttgart – Ob Klimawandel, Kriege, Energiekrise oder der Verlust von Artenvielfalt: Die Ernährungssicherheit im Land ist durch den Zusammenprall paralleler Krisen in Gefahr. Dies hat die Anhörung der Enquetekommission „Krisenfeste Gesellschaft“ zum Thema Ernährung am Freitag im Landtag bestätigt.

 

Wie die Expertinnen und Experten in der Anhörung deutlich machten, führen Trockenheit und Starkregen bedingt durch den Klimawandel bereits jetzt zu Ernteausfällen im Land, in Europa und weltweit. Die spürbaren Folgen für Baden-Württemberg: Versorgungsengpässe und leere Regale in den Lebensmittelmärkten sowie steigende Lebensmittelpreise.

 

„Bereits rund jeder zehnte Mensch im Land ist von Ernährungsarmut betroffen und kann sich keine gesunde Mahlzeit leisten. Gleichzeitig spitzt sich die Klimakrise in den nächsten Jahren zu. Angesichts dieser alarmierenden Lage müssen wir die Resilienz und Nachhaltigkeit der Ernährungswirtschaft in Baden-Württemberg umgehend steigern. Wir wollen daher drei Punkte angehen: erstens den Selbstversorgungsgrad insbesondere von Obst und Gemüse erhöhen und die regionale Wertschöpfungsketten und Schlüsselakteure der Ernährungswirtschaft stärken. Denn kurze Transportwege machen uns unabhängiger von globalen Krisen. Zweitens wollen wir den ökologischen Landbau auf 30 bis 40 Prozent bis 2030 ausbauen, da Bio-Böden einen wichtigen Beitrag zur Resilienz des Ernährungssystems leisten und robuster sind gegen Wetterextreme. Und drittens wollen wir den Anteil von Bio-Produkten in der Verpflegung von Kitas, Schulen und Mensen erhöhen. Dafür ist das Land bereits auf einem guten Weg und erhöht den Anteil auf 40 Prozent bioregionale Lebensmittel in landeseigenen Kantinen. Außerdem ist eine kostenfreie Schulverpflegung langfristig ein wichtiges Ziel – dies wäre auch aus sozialen Gesichtspunkten eine wichtige bundesweite Zielsetzung.“, sagte Grünen-Abgeordneter und Sprecher für Ernährung, Ralf Nentwich.