GRÜNE Landtagsabgeordneten besuchen Streuobstwiese Hermannsgarten in Ulm– Beitrag zur Biodiversität und Klimawandelanpassung
Ulm – Am 27.07.2024 besuchten Wahlkreisabgeordneter Michael Joukov und Ralf Nentwich (Sprecher für Ernährung), die Streuobstwiese in Hermannsgarten in Ulm. Dieser Besuch betonte die zentrale Rolle von Streuobstwiesen nicht nur als Erbe traditioneller Landnutzung, sondern auch als bedeutende Maßnahme zur Anpassung an den Klimawandel und zum Schutz der Artenvielfalt.
„Streuobstwiesen sind wertvolle Hotspots der Biodiversität“, erklärte Michael Joukov. „Sie bieten Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten, die in intensiv genutzten landwirtschaftlichen Flächen keinen Platz mehr finden. Gleichzeitig tragen sie durch die extensive Bewirtschaftung zum Erhalt der Bodenqualität und zur Klimaanpassung bei.“
Streuobstwiesen binden CO₂ durch die Bäume, fördern die Wasseraufnahmefähigkeit des Bodens und tragen durch ihre Resistenz gegen extreme Wetterbedingungen zur Klimawandelanpassung bei. Diese Wiesen sind ein nachhaltiges Modell für eine Landwirtschaft, die den ökologischen Herausforderungen unserer Zeit begegnet.
Neben ihrer Bedeutung für das Klima und die Biodiversität leisten Streuobstwiesen auch einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung alter Obstsorten und zur Förderung lokaler Wirtschaftskreisläufe. Die Früchte werden oft in der Region vermarktet und zu hochwertigen Produkten wie Säften oder Most verarbeitet. Am Hermannsgarten besteht die Möglichkeit in Haushaltsüblichen Mengen selbst zu pflücken.
Ralf Nentwich: „Projekte wie diese vom BUND zeigen, wie wichtig es ist, traditionelle Landnutzung mit modernen Anforderungen zu verbinden, um auch in Zukunft gesunde Lebensräume und fruchtbare Böden zu sichern.“
Der Besuch von den Grünen Landtagsabgeordneten endete mit einer Gesprächsaustausch mit Frau Sattelberger vom BUND (Referentin für Streuobst und Schmetterlinge) über mögliche politische Maßnahmen zur Förderung solcher Projekte und zur weiteren Unterstützung der regionalen Landwirtschaft.
Über den Hermannsgarten: Der „Hermannsgarten“ am Kuhberg ist eine ehemals städtische, vom BUND Ulm Mitte der 1990er Jahre in Obhut genommene Obstplantage. Diese wird vom Ulmer BUND nach und nach in eine Muster-Streuobstwiese umgewandelt: Einerseits soll der Kontrast zwischen einer monotonen Obstplantage und einer artenreichen Streuobstwiese aufgezeigt werden, andererseits wurden aber gezielt alte und einheimische wie auch neue pilzresistente Hochstamm-Sorten angepflanzt.