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Streuobstgipfel in Berglen setzt Zeichen für den Erhalt unserer Streuobstbestände

veröffentlicht: 25. Oktober 2023| zuletzt bearbeitet: 7. November 2023| AuthorIn: Juliana
Streuobstwiesen im Rems-Murr-Kreis
Streuobstwiesen im Rems-Murr-Kreis
Streuobst

Streuobstgipfel in Berglen

Berglen/Rems-Murr-Kreis – Am vergangenen Freitag versammelten sich rund 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer zum erfolgreichen Streuobstgipfel in Berglen, des grünen Landtagsabgeordneten aus dem Wahlkreis Backnang Ralf Nentwich organisiert und zusammen mit den Kolleginnen aus den Nachbarwahlkreisen Petra Häffner aus Schorndorf und Swantje Sperling aus Waiblingen durchgeführt wurde. Die Veranstaltung fand bewusst in dieser Jahreszeit und an diesem besonderen Ort statt, da Berglen nicht nur der Mittelpunkt der drei Landtagswahlkreise ist, sondern auch eine Streuobsthochburg von herausragender Bedeutung darstellt.

Verschiedene Referenten berichten vor Ort und stellen sich der Diskussion

Als Experten brachten neben dem Landtagsabgeordneten Ralf Nentwich, zuständig für Streuobst und Ernährungspolitik in der grünen Landtagsfraktion, folgende Referenten wertvolle Inputs ein: Matthias von Wuthenau (Referatsleiter Biodiversität und Landnutzung im Ministerium für Ernährung, ländliche Räume und Verbraucherschutz Baden-Württemberg), Gerd Holzwarth (Dezernent für Forst, Landwirtschaft, Verbraucherschutz und Vermessung im Landratsamt Rems-Murr-Kreis), Stefan Setzer (Vorsitzender Schwäbisches Mostviertel e. V.) und Michael Bulander (Oberbürgermeister der Streuobst-Kommune Mössingen).

Sehr erfreulich war, dass viele Vertreterinnen und Vertreter der Obst- und Gartenbauvereine sowie des Kreisverbandes teilgenommen haben. Außerdem Stücklesbesitzer und Landwirte. So konnten viele Blickwinkel in eine offene, ehrliche und sachbezogene Diskussion einfließen.

Ernteausfälle im Rems-Mur-Kreis

Die Herbstzeit in Berglen besticht durch die reiche Erntezeit, bei der zahlreiche bunte Streuobstbäume mit reifen Äpfeln, Birnen und Quitten glänzen. Doch in diesem Jahr zeigt sich, dass die Ernte in vielen Teilen des Rems-Murr-Kreises und darüber hinaus mager ausfällt. Die Teilnehmer des Streuobstgipfels in Berglen, darunter lokale Politiker und Experten, diskutierten intensiv über den Erhalt der Streuobstbestände in Baden-Württemberg angesichts der Herausforderungen des Klimawandels. Baden-Württemberg trägt eine besondere Verantwortung, da es über 110.000 Hektar Streuobstflächen mit mehr als 7,1 Millionen Streuobstbäumen beheimatet und die größte zusammenhängende Streuobstfläche in ganz Europa im Vorland der Schwäbischen Alb besitzt. Die außergewöhnlich hohe Artenvielfalt und Obstsortenvielfalt in Streuobstbeständen machen sie zu „Hot spots der biologischen Vielfalt“ für ganz Europa nördlich der Alpen.

Trotz aller Bemühungen von öffentlicher Hand, Unternehmen und Privatpersonen sind diese Bestände noch immer gefährdet. Straßenbau, Wohn- und Gewerbegebiete bedrohen die Streuobstwiesen, und die Überalterung und der Verfall vieler Obstbaumbestände aufgrund fehlender Nachpflanzungen und mangelnder Pflege sind weitere Probleme.

Streuobstbestand erhöhen und einen guten Bewirtschaftungsstand erreichen

Die Veranstaltung betonte die Bedeutung des Schutzes der Streuobstbestände, die im Biodiversitätsstärkungsgesetz des Landes Baden-Württemberg und in der FFH-Richtlinie verankert sind. Die Landesregierung hat eine Streuobstkonzeption entwickelt, die sich zentralen Handlungsfeldern und Maßnahmen widmet, um die Bestände dauerhaft zu sichern.

Ralf Nentwich erklärte: „Unser Ziel ist es, den Streuobstbestand zu erhöhen, einen guten Pflege- und Bewirtschaftungsstand zu erreichen, die Verarbeitung und den Verkauf von Streuobstlebensmitteln zu forcieren und den Streuobsttourismus zu stärken. Um die Obstwiesen zu erhalten, müssen wir die zur Verfügung stehenden Ressourcen gezielt einsetzen. Das geschieht am besten genau dort, wo sich die Streuobst-Schwerpunktgebiete im Land befinden. Hier brauchen wir enge Allianzen, den Schulterschluss von Land, Kommunen, Verbänden und Unternehmen. Dafür haben wir als Fraktion GRÜNE vorgeschlagen, Streuobstschwerpunktregionen auszuweisen. Das wird in der Streuobstkonzeption der Landesregierung gemacht.“